Save You (Maxton Hall, #2)(90)
Der sanfte Schein der Laternen und Kerzen, die blauen und lilafarbenen Blütenbl?tter, die wir verteilt haben, und die zarte klassische Musik des Orchesters schaffen eine m?rchenhafte Atmosph?re, in der sich die G?ste in ihren elfenhaften Kleidern und hellen Anzügen sichtlich wohlfühlen.
?Ruby, das alles sieht wundersch?n aus?, seufzt Lydia neben mir.
?Wirklich sch?n?, stimmt Ember zu.
Sie deutet auf die Holzschaukel, die an einem der B?ume angebracht ist. Unser Fotograf steht davor und wartet darauf, dass er ein Bild von dem P?rchen machen kann, das sich gerade in Position bringt. Das M?dchen umgreift die mit Blumen umrankten Seile, und ihr Freund, der hinter ihr steht, legt seine H?nde über ihre. Es sieht hochromantisch aus.
?Wir müssen nachher unbedingt alle zusammen ein Foto machen?, sagt Lydia.
?Ich sagte doch, dass es sich lohnen wird herzukommen?, erwidere ich. Dann beginne ich mich automatisch nach Lin umzusehen. Ich muss sie fragen, ob sie mit dem Caterer gesprochen und das Buffet schon unter die Lupe genommen hat. Doch bevor ich sie ausfindig machen kann, legt James sanft seine Hand auf meinen Rücken.
Fragend sehe ich zu ihm hoch.
?Ich wei? genau, was du jetzt machen m?chtest. Aber deine Schicht ist erst in …?, er wirft einen Blick seine Uhr, ?einer Stunde.?
?Das hast du dir gemerkt??, frage ich belustigt.
Er nickt. ?Jetzt geh?rst du noch mir und nicht den H?ppchen, Ruby Bell.?
Im n?chsten Moment zieht er mich weg von Lydia und Ember. Ich schaffe es gerade noch, ihnen einen Blick über die Schulter zuzuwerfen, bevor ich nach vorn sehen muss, um nicht auf mein Kleid zu treten. Zun?chst denke ich, dass James mit mir zur Bar gehen will, aber dann macht er einen Schlenker und zieht mich in Richtung der Schaukel. Ein anderes P?rchen hat sich dort gerade in Pose gebracht, und wir bleiben ein paar Schritte hinter dem Fotografen stehen.
Grinsend sehe ich James an. ?Ernsthaft? Ich erinnere mich an Zeiten, zu denen du überhaupt keine Lust auf unsere Partys hattest?, merke ich an. ?Und jetzt willst du sogar ein P?rchenbild als Andenken??
?Du wei?t, warum ich keine Lust hatte?, h?re ich James dicht an meinem Ohr sagen. Ich bekomme eine G?nsehaut.
?In Wirklichkeit hattest du Lust?, sage ich. ?Gib es zu. Das alles war eine Fassade, eigentlich fandest du den DJ bei der Back-to-School-Party total gut und warst nur neidisch, dass du ihn nicht für deine eigenen Hauspartys beauftragt hast.?
James schnaubt leise. ?Genau.?
Pl?tzlich beugt er sich zu mir und streicht mit dem Mund über meine Wange und dann über meinen Kiefer. Ich erschauere, als er einen Kuss auf die Stelle hinter meinem Ohr drückt.
?Du siehst wirklich wundersch?n aus?, murmelt er, und ich spüre seinen warmen Atem an meiner Haut. Eine G?nsehaut breitet sich auf meinem K?rper aus, und ich will gerade den Mund ?ffnen, um das Kompliment zu erwidern, als die Stimme des Fotografen mich zusammenzucken l?sst.
?Die N?chsten? ruft er gelangweilt. Als er sieht, dass ich an der Reihe bin, hebt er überrascht eine Braue. ?Ach, Sie sind’s, Ruby.?
Mr Foster und ich kennen uns, seit ich Veranstaltungen in Maxton Hall organisiere. Er schie?t und bearbeitet auch die offiziellen Event-Fotos für unseren Blog, die Homepage der Schule und Lexingtons Newsletter, den er einmal im Monat verschickt. Er ist ein Profi, und dass er sich bereit erkl?rt hat, heute Abend mit einer Polaroidkamera diese Schaukelbilder zu machen, l?sst ihn in meiner Achtung nur noch weiter steigen.
?Guten Abend, Mr Foster?, sage ich.
?Ich glaube, ich habe noch nie ein Bild von Ihnen gemacht?, überlegt er laut und deutet dann auf die Schaukel. ?Nehmen Sie Platz.?
?Danke?, murmle ich und setze mich, w?hrend James sich hinter mir positioniert und eine Hand um das Seil der Schaukel, die andere auf meinen Rücken legt. Selbst durch den Stoff meines Kleids kann ich die W?rme spüren, die von ihm ausgeht. Ein Kribbeln jagt durch meinen gesamten K?rper, und ich frage mich, ob dieses aufregende Gefühl, wenn ich ihm nahe bin, jemals vergehen wird. Hoffentlich nicht.
?L?cheln!?, sagt Mr Foster, aber er h?tte mich nicht dazu auffordern müssen – mein L?cheln kommt wie von selbst.
Nachdem das Bild gemacht worden ist, bekommen wir einen Abzug von einer Polaroidkamera. James schüttelt ihn kurz, bevor wir ihn uns anschauen.
?Das ist so derma?en kitschig.?
Wie ich auf dieser Blumenschaukel sitze und James hinter mir steht – wahrscheinlich würden sich an diesem Abend alle P?rchen in der gleichen Pose fotografieren lassen.
Ich wei? jetzt schon, dass ich auch in Zukunft jedes Mal grinsen werde, wenn ich dieses Bild ansehe.
?Mir gef?llt es?, sagt James.
Er verstaut es l?chelnd in der Tasche seines Jacketts. Dann hebt er die Hand und streicht mit den Fingerkn?cheln über meine Wange. Es macht den Eindruck, als würde das gar nicht bewusst geschehen, sondern wie von selbst. Als er die Hand wieder wegzieht, würde ich sie am liebsten dort halten und meine Wange in seine Handfl?che schmiegen.
?Wollen wir tanzen??, frage ich schlie?lich. Ich muss irgendetwas tun, was die Hitze, die seine sanfte, selbstverst?ndliche Berührung in meinem K?rper entfacht hat, unter Kontrolle bringt.
James’ Brauen gehen überrascht in die H?he. ?Du m?chtest freiwillig tanzen gehen??
Ich nicke und fasse ihn bei der Hand. Bevor ich es mir anders überlegen kann, ziehe ich ihn hinter mir auf die Tanzfl?che und zwischen die anderen P?rchen, die sich bereits langsam zur Musik bewegen.
Ich lege eine Hand auf James’ Schulter und fange an, mich mit ihm zu bewegen. Diesmal habe ich mir im Vorfeld zusammen mit Ember Videos angeschaut und geübt, aber ich merke schnell, dass ich mir gar keine Gedanken über die Schrittfolgen, die wir gelernt haben, machen muss. James und ich schunkeln nur hin und her.